Coronavirus nach Wochentagen

Die täglich vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) gemeldeten Fälle von laborbestätigten Neuansteckungen mit COVID-19 bzw. dem Coronavirus zeigen ein ständiges Auf und Ab. Viele Leute glauben deshalb, dass sich daraus kein Trend ableiten lässt. Doch die Zahlen haben ein Muster: Sie sind abhängig vom Wochentag.

Wieso abhängig vom Wochentag?

Ich notiere mir seit Mitte Mai die täglich gemeldeten Zahlen. Dass die am Montag gemeldeten Zahlen immer besonders tief sind und die am Mittwoch besonders hoch, ist mir schon bald aufgefallen. Dieses System hat sich auch im Juli bestätigt. Ich erkläre es mir so:

Die gemeldeten Zahlen sind das Resultat von Tests, die zwei Tage zuvor gemacht wurden.

Am Samstag gehen besonders wenig Leute zum Testen, denn es ist ja Wochenende, vielleicht ist es ja nur ein Schnupfen oder eine Sommergrippe, mal abwarten. Das ergibt die besonders tiefen Zahlen, die am Montag gemeldet werden.
Am Sonntag sind die Symptome immer noch nicht weg. Hmmm komisch. Vielleicht gehe ich besser zum Test. Aber kann ich mich heute Sonntag überhaupt irgendwo testen lassen? Das ergibt die zweittiefsten Zahlen, die am Dienstag gemeldet werden.
Am Montag müsste ich wieder arbeiten gehen. Die Symptome sind aber immer noch da. Ich lasse mich heute testen – zusammen mit den Leuten, die erst gestern Symptome festgestellt haben. So stecke ich meine Kollegen im Büro nicht an. Das ergibt dann die höchsten Zahlen, die am Mittwoch gemeldet werden.
Von Dienstag bis Freitag warte ich besser nicht, sondern lasse mich gleich testen. Das ergibt die ähnlich hohen Zahlen, die von Donnerstag bis Samstag gemeldet werden.